CerclAge Registerstudie Deutschland (CARE Studie): eine multizentrische prospektive Registerstudie für Frauen mit sekundärer oder Notfallcerclage infolge einer Zervixinsuffizienz
K Kraft, R Berger, E Schleußner, DGPM Forschungsnetzwerk, AGG Sektion Frühgeburt
Zielsetzung
Für Frauen mit Zervixverkürzung stehen limitierte präventive und therapeutische Maßnahmen zur Verfügung. Diese sind neben einer Applikation von Progesteron, das Zervixpessar und die Anlage einer Zerklage. In einem Cochrane-Review von 15 Studien und über 3490 Frauen führte die Cerclage-Anlage zu einer Verringerung der Inzidenz von Frühgeburten im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Intervention (Alfirevic et al 2017).Die S2k Leitlinie „Prävention und Therapie der Frühgeburt“ wurde erstmals in Februar 2019 veröffentlicht. Empfehlungen zur prophylaktischen Cerlage liegen vor. Der Nutzen einer sekundären Cerclage bei Frauen in Z.n. Frühgeburt und Zervixverkürzung wie auch einer Notfallcerclage (bei bereits geöffnetem Muttermund) wurde betont. Diese epidemiologische Registerstudie soll die Indikationsstellung und Implementation der Cerclage Empfehlungen nach Einführung der Leitlinie erfassen.
Inhalt der Studie:
Die Care-Studie war eine prospektive Beobachtungsstudie, bei der Daten zu Frauen mit Cerclage in der sekundären oder tertiären Prävention der Frühgeburt bei Cervixinsuffizienz oder Fruchtblasenprolaps erhoben worden sind. Es wurden Frauen mit Zervixverkürzung <25mm vor der 28. SSW oder Fruchtblasenprolaps eingeschlossen, die entweder eine sekundäre oder eine Notfallcerclage erhalten haben. Ausgeschlossen waren Mehrlingsschwangerschaften, ein vorz. Blasensprung, beginnende Infektion, sowie ein Gestationsalter >28+0 SSW.Die zwischendurch getätigten Datenauswertungen zeigten eine durchschnittliche Prolongation der Schwangerschaft von über 90 Tagen nach Cerclageanlage.
aktueller Stand:
Die Care-Studie lief bis Juni 2025 und konnte in dieser Zeit mehr als 450 Frauen mit Cerclage-Anlage einschließen. 33 Zentren haben sich an der Studie deutschlandweit beteiligt. Aktuell befinden sich die gesammelten Daten in der Auswertung.Studienleitung: Dr. Katrina Kraft